Schmerz wahrnehmen, "anschauen"
Kennst du es, dass du ein schmerzhaftes Gefühl, einen schmerzhaften Gedanken wahrnimmst und dann so schnell wie möglich, diesen Schmerz wegschieben, blockieren, überdecken willst?
Die Übung zielt auf die Unterscheidung zwischen Gefühlen und dem Schmerz (oder noch bewertungsfreier einer Intensität, Erfahrung), den sie überdecken sollen: Aus Angst vor der schmerzlichen Erfahrung/Empfindung entwickeln wir höchst belastende Gefühle (Ticks, Symptome).
Jedoch ist die Angst vor dem Schmerz schlimmer als der Schmerz selbst.
Wage es, deinen Schmerz wahrzunehmen, zuzulassen. Lass ihn kommen und lass ihn wieder los. Er will wahrgenommen und gefühlt werden, solange er eben da ist: für einen Augenblick.
Siehe auch Genius/Ingenium
Beispiel: Ein Mensch, der dir wichtig ist, verhält sich ablehnend und du reagierst nicht emotional. Du flüchtest nicht, verschließt dich nicht, wirst nicht wütend oder hysterisch; du fühlst einfach deinen Schmerz, erkennst ihn als dein eigenes Gefühl ... und lässt das Gefühl des anderen seine Angelegenheit sein.
(Aus: Nidiaye, Aufwachen und Lachen.)