Gesundheit

Siehe auch den Beitrag von Hans-Georg Gadamer hier.

***

Von dem Augenblick an, da die übertriebene Sorge um den Leib für diesen selbst nutzlos wird und der Seele schadet, scheint es offensichtlich ein Wahnsinn zu sein, sich ihr zu unterwerfen und daran festzuhalten.
(Basileios von Cäsarea)

***

Eine schöne (auch schon ältere) Beschreibung eines Arztes (Auszug):

Gesundheitssystem: In der Fortschrittsfalle
aus Deutschem Ärzteblatt, Heft 38 von 2002
Prof. Dr. med. Dr. phil. Klaus Dörner

Man kann unendlich viel für seine Gesundheit tun; das hat aber nicht
viel, oft sogar gar nichts damit zu tun, ob und in welchem Maß man
sich als gesund empfindet – und Letzteres zählt. So kann das Paradox
zustande kommen: Je mehr ich für meine Gesundheit tue, desto weniger
gesund fühle ich mich. In diesem Sinne ist Gesundheit eben nicht
machbar, nicht herstellbar, stellt sich vielmehr selbst her.
Gesundheit gibt es nur als Zustand, in dem der Mensch vergisst, dass
er gesund ist. Nach Hans-Georg Gadamer ist dies der Zustand
„selbstvergessenen ... Weggegebenseins“ an den Anderen oder „das
Andere“ der privaten, beruflichen und gesellschaftlichen
Lebensvollzüge. Vor diesem Hintergrund kommt man um die ebenso
logische wie bedrückende Feststellung nicht herum, dass wir seit etwa
200 Jahren mit zunehmender Wut kategorial falsch mit Gesundheit
umgehen – mit katastrophalen Folgen für die Entwicklung der Gesundheit
als Mittel der Vitalität.

***

Und hier zum offenen Brief von Hunderten von Ärzten und Fachleuten des Gesundheitssystems zum Umgang mit dem Corona-Virus