Stoische und indisch-hinduistische Philosophie zusammengebracht
Wünsche/Vorstellungen und Realität
Die Welt als real und sich selbst als unreal zu sehen, ist Ignoranz und Ursache des Leidens. Das Selbst als die einzige Realität zu erkennen und alles andere als zeitlich begrenzt und durchschaubar, bedeutet Frieden, Freiheit und Freude. Es ist alles so einfach. Anstatt die Dinge so zu sehen, wie wir sie uns vorstellen [z.B. als ob wir über sie gebieten könnten], lernen Sie sie so sehen, wie sie sind [z.B. als vergänglich und unter fremden Einfluss]. Wenn Sie alles sehen können, wie es ist, werden Sie auch sich selbst sehen, wie Sie sind. Es ist als ob man einen Spiegel reinigt. (…) Der Gedanke „Ich bin“ ist das Reinigungstuch. Benutzen Sie es.
Verlange nicht, dass das, was geschieht, so geschieht, wie du es dir wünschst, sondern wünsche, dass es so geschieht, wie es geschieht und dein Leben wird heiter dahinströmen.
Ursache oder Quelle
Was haben Ursachen für eine Bedeutung, wenn die Dinge selbst vergänglich sind? Lassen Sie entstehen, was entsteht und lassen Sie los, was vergeht.
(...) alles hat zahllose Ursachen. Das gesamte Universum trägt zum kleinsten Detail bei. Eine Sache ist wie sie ist, weil die Welt ist, wie sie ist. Warum die Dinge festhalten, ihre Ursachen herausfinden?
Um die Ergebnisse zu beeinflussen, brauchen Sie die Ursachen nicht zu kennen. (...) Sind Sie nicht die Quelle und das Ende von jedem Geschehnis?
Sie sind so verwirrt, weil Sie glauben, in dieser Welt zu sein, und nicht die Welt in Ihnen. (…) Sie haben diese Welt erschaffen und nur Sie können sie ändern.
Nicht die Dinge selbst beunruhigen die Menschen, sondern ihre Meinungen und Urteile über die Dinge.
Das Äußere ist der Verstand. (...) Das Äußere kann dadurch helfen, daß es ruhig bleibt und frei von Verlangen und Ängsten.
Quellen:
Sri Nisargadatta Maharaj (2014): ICH BIN. 10. Aufl. Bielefeld: J. Kamphausen.
Epiktet (2014): Handbüchlein der Moral. Stuttgart: Reclam