Betreff: Kündigung
Sehr geehrte Damen und Herren,
es tut mir leid, dass ich das Wochenend Abo abbestellen muss.
Nie hätte ich gedacht, dass ich wegen Missfallen die Süddeutsche Zeitung
verweigere. Ich habe sie sehr geschätzt.
Der überaus große einseitige Coronawirbel, der im weiten Sinn die
Medienlandschaft überflutet, macht mir die Lektüre unmöglich.
Warnung, Mahnung, Drohung, permanentes im Munde Führen des Hohen C, die
diskriminierende Ablehnung Anders Denkender, alles in eine Schublade mit
AfD und Reichsbürgern, subsummiert unter dem hübschen Namen Querdenker, zu
verbannen, das ist für mich kein Journalismus, wie ich ihn in der SZ kannte.
Eine Dreiviertelseite Coronafaktenlage, keine noch so kleine feine
Wochenübersicht, keine tagesaktuelle Agenda über die Events in den
Stadtteilen Münchens, ein dürftiger regionaler Teil, keine ausländischen
Pressenews - und was noch langsam dem Virus zum Opfer fiel.
Die große Angst, die hinter der Epidemie steht, die Kranke, die Beschließer
der Bund- und Länder, die Verteidiger der Maßnahmen und Kritiker im Kern
eint, zieht als roter Faden durch die Presselandschaft.
Tröstlich ist nie was. In der Psychologie würde man das kontraproduktiv
nennen. Angst erzeugt Angst, Druck erzeugt Gegendruck. Eine gewisse
feind s e l i g e (?) Spannung wird subtil aufgebaut.
Nein, so brauche ich keine Zeitung.
Ich möchte zum nächstmöglichen Termin kündigen
Danke für Ihr Verständnis.
Mit freundlichen Grüßen
M. Buchner