Lieber ***,
ich habe den
noch nicht gelesen, sondern möchte erstmal auf zwei Schlagzeilen/Merksätze reagieren, zwei Aussagen, wie sie mich im Grunde seit Beginn der Pandemie empören und zu empörten Widerspruch anregen.
Es ist die übliche Scharz-Weiß-Malerei, das Gegenüberstellen von Begriffen, die mit allen möglichen Konnotationen aufgeladen sind:
Man meint, man könne die Maßnahmen-Kritiker als Anhänger von Individualismus etikettieren, als lediglich an ihren eigenen Freiheiten, Freizeit- und Konsumbedürfnissen interessierten Menschen, die nicht mal genug Gemeinsinn haben, um sich etwas einzuschränken, damit gefährdete Personengruppen geschützt werden.
Die anderen, die die für die Maßnahmen sind, so wie sie verhängt werden, sind dagegen die, die das Etikett Solidarität für sich in Beschlag nehmen dürfen.
Dies ist in meinen Augen rhetorische Manipulation und ungerechte Polarisierung:
Meine und die Kritik vieler Menschen, die ich kenne, ist gerade Ausdruck ihres Gemeinsinns, ihres solidarischen Verständnisses, ein Aufschrei gegen unerträgliche Heuchelei und Scheinheiligkeit.
1. Die Kinder und Jugendlichen zahlen den Preis, signifikant sind die Zahlen sexueller und physischer Gewalt gegen Kinder gestiegen, die Zahl der Inobhutnahmen, die Zahl der Schulabbrüche. Die Kinder haben enorme Lücken im Schulwissen bekommen, die vor allem ganz bestimmte Kinder nicht wieder aufholen werden können.
2. Kinder ab 5 Jahren sollen jetzt geimpft werden, obwohl - sofern sie nicht erhebliche Vorerkrankungen haben, für die die Impfempfehlung sinnvoll wäre - sie keinerlei Risiko bei einer Corona-Erkrankung haben. Und das obwohl gar nicht genug Impfstoff vorhanden ist. Besonders in Ländern der Dritten Welt, wo dieser Impfstoff dringender gebraucht werden würde.
3. Die EU und allen voran Deutschland blockieren die Freigabe des Impfstoffes bzw. des Patentes, weil sie allein Geld verdienen wollen. Die Folge ist, dass arme Länder zu wenig Impfstoff haben, dort fast niemand, auch die Risikogruppen, nicht geimpft sind.
4. In der radikalen Fixierung auf "Gesundheit" als Virusbekämpfung, wird jede andere Gesundheit mit Füßen getreten: alles, was man vor der Pandemie kannte als grundlegende Elemente für public health wird totgeschwiegen und immer weiter geschwächt:
Wie Menschen ihr Immunsystem gesund erhalten und weiter stärken:
Früher wusste man, dass eine selbst durchgemachte Krankheit den Körper besser und langfristiger, manchmal sogar für immer, vor der Wiedererkrankung mit dieser Krankeit schützt - daher hätte man die Menschen, für die Krankheit kein großes Risiko darstellt, diese Krankheit durchmachen lassen. Jetzt werden sie geimpft und müssen das alle paar Monate wieder tun, weil der Impfstoff nicht viel taugt.
Zumal es immer wieder neue Varianten geben wird, denn das ist das was Viren tun: Sie passen sich an die Umwelt an und mutieren um zu überleben und neue Wirte zu finden. Zu Viren siehe meinen letzten Punkt.
Früher wusste man auch, dass übermäßige Hygiene und Desinfizieren sehr schlecht ist für das Immunsystem. Dass viele Menschen, besonders Kinder, zahlreiche Allergien entwickeln, wenn sie in einer zu hygienischen Umgebung aufwachsen.
Jetzt zeigt sich genau das wieder, indem Krankheiten wie das Respiratorische Syndrom, das früher meist harmlos verlief, jetzt bei 30% der Kindern so schwer verläuft, dass sie auf die Intensivstation müssen. Auch bei vielen anderen Krankheiten sind die Verläufe schwerer, weil die Kinder im letzten Winter vor lauter Abstand, Hygiene und Maskentragen kein Immunsystem aufbauen konnten.
Dies ist in Qualitätsmedien und Stellungnahmen von Kinder- und Jugendärzten belegt.
Dass Einsamkeit, Traurigkeit und Angst das Immunsystem schwächen, ist keine estoterische Spinnerei, sondern klares medizinisches Schulwissen.
Dass der Internetkonsum um 30 - 50 % zugenommen hat, also die Menschen allein vor einem Bildschirm sitzen, schwächt eben deshalb - mal abgesehen von den ganzen Haltungsschäden - immer stärker die public health.
Ganz zu schweigen von der extremen Zunahme des weltweiten Energieverbrauchs für den ums Dreifache gestiegenen Datenverkehr. Wo kommt denn jetzt dieser Strom dann wieder her? Ach so aus der Steckdose. Je mehr Rhetorik zu Klimaschutz, umso mehr Energie wird verballert.
Wenn all das totgeschwiegen und nur noch eine Angst und nur noch ein Gesundheitsaspekt (der der Pharmaindustrie Geld bringt) erlaubt ist: Wer ist da mit wem solidarisch und wer denkt individualistisch?
Noch kurz zum zweiten Merksatz: Die Viren sind unsere Feinde.
Nein, das sind sie nicht: Viren waren da, bevor es Menschen gab, sie begleiten den Menschen durch seine gesamte Geschichte und sie werden immer noch da sein, wenn es keine Menschen mehr gibt.
Mensch und Viren haben immer zusammen gelebt. Viren brauchen die Menschen als Wirte, Menschen brauchen ein Immunsystem, das mit Virem umgehen kann. Viren wollen ihren Wirt nicht zerstören, sondern schwächen sich IMMER ab, so dass sie viele Wirte finden, in denen sie leben können.
Langer Rede, kurzer Sinn: Die Schlagworte deines Artikels haben genau zwei Punkte bei mir getriggert, die ich seit langer Zeit immer wieder allen sage:
Für mich sind Viren nicht mein Feind, sondern meine Freunde - und das sollten sie für alle Menschen ohne Risikofaktoren sein. Dass kranke Menschen, die mit Adipositas, Diabetese etcpp. und Menschen ab ca. 70/80 Jahren sich impfen lassen sollten und in Krankenhäusern und Pflegeheimen diese Standards gelten sollten, ganz klar.
Die Menschen sollten ihre Hybris aufgeben zu glauben, dass sie mit dieser Lebensweise und Impfstoffforschung und -entwicklung der Natur ein Schnäppchen schlagen können, schneller und trickreicher als die Natur sein werden. Das werden sie nicht. Sie werden keinen Wettlauf gegen die Natur, gegen Viren, gewinnen.
Zumal die Zunahme von Zooonosen auch eine Folge der rücksichtslos ausbeuterischen Zerstörung der Umwelt ist - zum Wohle individualistisch-profitorientierter Konzerne, für die Solidarität nicht die geringste Rolle spielt.
Für mich ist meine Art zu denken, das was ich versuche, seit ca. eindreiviertel Jahren mit meinem Handeln und Protestieren zu zeigen, Ausdruck meiner Solidarität, meines Gemeinsinns und Ausdruck meiner Ablehnung des kurzfristigem, konsumorientierten, egoistisch-individualistischen Denkens.
Ich habe das Gefühl, das alles schon so oft gesagt zu haben, aber es scheint verschwendete Zeit zu sein.
Trotzdem kann ich nicht anders als es immer wieder versuchen.
Liebe Grüße und einen guten Wochenstart für dich,
deine Nichte